Du möchtest, dass dein Kind die Freude am Wasser nicht verliert?
Dann ist es wichtig, dass es keine Aufgaben eines Lehrers oder Schwimmtrainers erfüllen muss. Oft haben diese nichts mit den Interessen, Bedürfnissen oder aktuellen Themen deines Kindes zu tun.
Ein Lehrer, der eine Gruppe anleitet, und die “Froschbeine” üben lässt, kann damit nur für einen Bruchteil der Gruppe die passende Übung anbieten. Einige sind über-, andere unterfordert.
Manche interessiert das Schwimmen mit Froschbeinen auf dem Schwimmbrett gerade überhaupt nicht. Sie möchten viel lieber versuchen, tief zu tauchen.
Selbstgestellte Aufgaben und deren Bewältigung sorgen für Begeisterung.
Und genau diese Begeisterung speichert unser Gehirn. Umgekehrt werden wir bei unserem Beispiel mit dem Gedicht auch immer an die negativen Emotionen erinnert.
Sehr viele Eltern aus meinen Gruppen berichten mir von ihren eigenen negativen Erlebnissen ihres Schwimmkurses oder dem Schulschwimmen.
Es gibt eine Alternative zum herkömmlichen Schwimmkurs
Kinder, die aus dem Spiel heraus Dinge im Wasser erforschen, lernen mit erstaunlicher Ausdauer, großer Motivation und Freude neue Fertigkeiten im Wasser.
Beobachte ich Kinder, die versuchen, einen Tauchring aus dem Wasser zu holen, begeistert mich die Vielfalt an Lösungsversuchen und kreativen Ideen. Und ihre unermüdlichen Versuche.
Natürlich könnte ich dem Kind helfen und einige Hilfestellungen anbieten, damit es eventuell schneller an sein Ziel gelangt: “Halt dich am Treppengeländer fest, da kannst du dich einfach runterhangeln.”
Vielleicht klappt es, vielleicht auch nicht.
Was aber lernt das Kind durch diese gut gemeinte Abkürzung?
- „Meine eigenen Versuche sind nichts wert.”
- “Ich kann es nicht selbst lösen.”
- “Ich brauche immer einen Erwachsenen, der mir sagt, wie ich mein Ziel erreichen kann.”
- “Nur das Ergebnis zählt, nicht aber der Weg.”
- “Ich brauche mich nicht anstrengen.”
- “Anstrengung sollte ich vermeiden.”
- “Die Aufgabe war nur sinnvoll, wenn das Ziel erreicht wird.”
Bei selbst gesteckten Zielen nehmen Kinder Anstrengungen gern in Kauf. Sie sind bereit, sich Herausforderungen zu stellen.
Stell dir vor, welche Gefühle dein Kind erlebt, wenn es diese selbst gestellten Aufgaben schließlich meistert?
Welches Glück und welche Zufriedenheit werden sich in ihm ausbreiten?
Mit welchen inneren Empfindungen wird es dem Wasser künftig begegnen?
Vielleicht wird dein Kind aber auch zu der Erkenntnis gelangen, dass es sein Ziel heute noch nicht erreichen wird oder es sich die Aufgabe noch nicht zutraut.
Dann wird es sich dem Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder widmen.