Kind ertrunken – diese Nachricht lesen wir in Deutschland mehrmals im Jahr. 2023 waren es laut des jähriges Berichtes der DLRG 16 Kinder bis 10 Jahre. Die Hälfte dieser Kinder ist am See oder Teich ertrunken.
Ich sehe immer wieder unbekümmerte Eltern, die die Gefahren des Wassers unterschätzen.
In diesem Artikel lernst du, was du tun kannst, um für die Sicherheit deines Kindes im Wasser zu sorgen.
1. Lass dein Kind nicht aus den Augen
Einmal kurz zur Tasche, um die Uhr wegzulegen, ein kurzes Gespräch mit der Freundin, ein Blick aufs Handy. Die Momente sind kurz, jedoch gefährlich für dein Kind.
Du wirst jetzt denken: ist doch klar, natürlich schaue ich immer auf mein Kind!
Ich kann dir versichern, dass ich in meinen Kursen täglich Situationen erlebe, bei denen die Kinder nicht lückenlos beaufsichtigt sind (und die Eltern es gar nicht bemerken). Es sind oft nur kurze Augenblicke, aber die reichen schon aus. Du siehst nicht, wie dein Kind unter Wasser gerät und aus der Situation nicht wieder herauskommt. Und dafür muss dein Kind nicht einmal im Wasser sein.
Wie oft stürzen Kinder ins Wasser, weil sich sie am Beckenrand oder Steg hockend nach vorne beugen, um einen Eimer mit Wasser zu füllen. Die meisten Kinder sind ertrunken, während sie unbeaufsichtigt waren und ihre Sicherheit im Wasser nicht gewährleistet war.
Lückenlose Aufsicht heißt: ohne die kleinste Unterbrechung.
2. Verlass dich nicht auf andere!
Stell dir vor, du stehst mit anderen Eltern am Strand und unterhältst dich. Die Kinder spielen vergnügt am und im Wasser.
Du hast schon gelernt, dass du dir keine Ablenkung erlauben und dein Kind nicht aus den Augen lassen darfst. Jetzt musst du kurz zur Toilette, eine andere Mutter bietet dir an, kurz auf dein Kind zu schauen.
Weißt du, ob sie mehrere Kinder gleichzeitig beaufsichtigen kann, ob sie auch wirklich aufmerksam ist, ob sie die Fähigkeiten deines Kindes einschätzen kann, ob sie im entscheidenden Moment zweckmäßig handelt? Für die Sicherheit im Wasser sorgen kann?
Verlass dich nicht auf andere! Auch nicht auf einen Bademeister oder die Rettungsschwimmer am Strand.
Glücklicherweise ereignen sich an bewachten Badestellen statistisch gesehen weniger Ertrinkungsunfälle. Trotzdem sieht möglicherweise in einem überfüllten Freibad niemand, dass dein Kind in Not ist.
Übertrage auch größeren Geschwisterkindern nicht die Beaufsichtigung deines Kindes.
3. Ertrinken sieht nicht wie ertrinken aus
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass du sofort erkennen wirst, wenn dein Kind Hilfe braucht. Eltern merken oft nichts. Dein Kind wird nicht schreien und auch nicht mit den Armen wedeln. Vergiss die Bilder, die du bei Baywatch gesehen hast.
Kinder ertrinken ganz leise.
In unseren Kursen kommt es immer mal wieder vor, dass ein neues Kind direkt neben den Eltern an der Treppe hineinläuft und mit dem Kopf unter Wasser gerät. Da ist kein Geräusch zu hören. Sie sind einfach weg.
Eine weitere Schwierigkeit ist, dass von außen oft schwer zu erkennen ist, ob das Kind einfach nur taucht oder dringend Hilfe braucht.
Also: Augen auf, erlaube dir keine Ablenkung.
Du möchtest, dass dein Kind gleich von Beginn an sanft mit dem Wasser vertraut werden kann, damit es später mit Freude schwimmen lernen darf?
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4. Gefahrenquelle Badewanne
Die Badewanne ist ein wunderbarer Ort für dein Kind in vertrauter Umgebung mit Wasser in Berührung zu kommen. Wassergewöhnung und Schwimmenlernen fängt in der Badewanne an.
Trotzdem kommt es immer wieder zu Unfällen in der Badewanne.
Deshalb: Lass dein Kind nie unbeaufsichtigt in der Badewanne – gehe auch nicht zwischendurch aus dem Raum, um dich kurz um ein Geschwisterkind zu kümmern oder ans Telefon zu gehen.
Bereite dich vor und sorge dafür, dass alles, was du benötigst -wie z.B. ein Handtuch- bereit liegt.
Auch Badesitze bieten keinen Schutz vor dem Ertrinken. Warum du Badesitze sowieso nicht einsetzen solltest und warum sie die Sicherheit im Wasser sogar gefährden, erzähle ich dir ein anderes Mal.
5. Spielen am Wasser und im Garten
Kinder lieben es, mit Wasser zu spielen. Die Faszination ist groß. Im Freien locken Flüsse, Seen, Teiche oder die Regentonne im Garten die Kinder zu jeder Jahreszeit an.
Hier lauern Gefahren für dein Kind.
Beim Spielen am Wasser kann dein Kind rasch über die Böschung am Ufer ins Wasser rutschen. Vielleicht versucht dein Kind vom Rand aus einen Gegenstand aus dem Wasser zu angeln und fällt dabei hinein. Für die Augen der Kinder versteckt eine Schicht Entengrütze die darunter liegende Gefahr.
Teiche und Wasserstellen in deinem Garten sollten unbedingt durch Zäune und Gitter abgesichert werden. Oder, noch besser, gleich für ein paar Jahre zugeschüttet werden. Regentonnen kannst du mit abschließbaren Deckeln ausstatten.
Auch Planschbecken können zu einer Todesfalle werden:
Da der Kopf bei Kindern im Verhältnis zum Körper noch sehr groß und schwer ist, liegt ihr Körperschwerpunkt im Brustbereich.
Wenn sie sich aus Neugier über den Rand beugen, können sie leicht das Gleichgewicht verlieren und mit dem Kopf nach vorne ins Wasser kippen. Die Beine bleiben am Rand hängen, die Kinder können sich ohne Hilfe nicht mehr aus dieser verhängnisvollen Lage befreien.
Früher konnte ich mir nicht richtig vorstellen, wie das gehen soll.
Bis ich einmal selbst gesehen habe, wie sich ein Mädchen nicht aus eigenen Kräften aus einer solchen Situation retten konnte. Glücklicherweise war die Mutter in unmittelbarer Nähe und es ging alles gut aus.
6. Respektiere die Grenzen deines Kindes
Ich verbringe jeden Sommer eine Woche an einem wunderbaren Ort in Mecklenburg-Vorpommern. Mit Tieren, umgeben von Wald und mit einer privaten Badestelle direkt am See.
Jedes Jahr kann ich folgendes Szenario beobachten:
Jüngere Kinder, die offenbar noch nicht schwimmen können, werden mit Schwimmhilfen ausgestattet. Sie spielen zufrieden am Ufer im knietiefen Wasser. Füllen und leeren ihre Gießkanne. Planschen ein wenig.
Sie sind zufrieden und sorgen für sich. Sie rennen nicht einfach in den tieferen Bereich.
Oft sind wir es, die zur Unsicherheit des Kindes beitragen
Dann kommt Papa oder Mama. „Komm, trau dich! Wir schwimmen mal ins Tiefe. Du hast ja Schwimmflügel um. Damit kannst du schwimmen. Ich bin bei dir, da kann nichts passieren“.
Das Kind will nicht. Lässt sich aber nach weiteren Lockungen doch überreden.
Der Körper ist angespannt. Das Kind quietscht oder schreit, ist froh, wenn es wieder im flachen Bereich ist und wieder mit der Gießkanne spielen kann.
Dies wiederholt sich nun am Tag mehrmals.
Nach einigen Tagen entdeckt das Kind, wie es mit den Schwimmflügel „schwimmen“ kann. Genießt es, probiert aus, wird immer mutiger, schwimmt weiter hinaus.
Die Eltern sind froh. Ein großer Fortschritt, könnte man denken. Das Kind wird noch mutiger und schwimmt mit den Schwimmflügeln ungefähr 15 m alleine in die Bucht.
Die Eltern können dort längst nicht mehr stehen und bekommen Angst. „Komm zurück, das ist zu weit, das ist gefährlich!“.
Es ist in der Tat gefährlich. Und das nicht nur, weil oft eine leichte Brise über den See pfeift und die Kinder mit ihren aufgeblasenen Utensilien schnell über den See getrieben werden.
Aber haben nicht die Erwachsenen dazu beigetragen, dass sich das Kind in diese Situation gebracht hat?
Wenn wir die Kinder locken und ermutigen („Komm, trau dich!“), lernen sie, dass sie ihrem eigenen Sicherheitsgefühl im Wasser nicht vertrauen können. Das Kind war zufrieden im knietiefen Wasser und von sich aus noch nicht bereit (es gab aus Sicht des Kindes auch überhaupt keinen Grund dafür), in den tieferen Bereich zu wechseln.
Locke dein Kind nicht, einen Schritt weiterzugehen, wenn es doch gut für sich sorgt und in dem Bereich bleibt, in dem es sich sicher fühlt.
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7. Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit im Wasser
Die Auswahl an Schwimmhilfen ist riesig und die dadurch entstehende Gefahr im Wasser groß: Eltern verlassen sich auf die Auftriebshilfen und lassen ihre Kinder aus den Augen.
Schwimmhilfen vermitteln dir und deinem Kind eine Sicherheit im Wasser, die eine verhängnisvolle Fehleinschätzung sein kann.
Dein Kind wird daran gehindert wahrzunehmen, was es selbst, ohne die Schwimmflügel, noch überhaupt nicht kann.
Ich erinnere mich an eine Situation mit einer Familie in einer meiner Gruppen. Papa und Sohn waren das erste Mal da.
Während Papa noch unter der Dusche stand, flitzte der Junge schon durch die Tür und sprang mit Anlauf direkt neben mir ins Wasser. Er blieb unter Wasser, schaffte es nicht selbst nach oben zu kommen. Ich holte ihn wieder hoch.
Für den Jungen kein so schöner Start in den Schwimmkurs.
Schwimmhilfen verhindern das Lernen
Was war geschehen? Der Junge war es gewohnt, immer mit Schwimmflügeln im Wasser zu sein. Er liebte das Springen und Tauchen. Aber er hatte keine Ahnung, wie es sich ohne Schwimmflügel im Wasser verhält und was er tun kann, damit er sich, in seinem Rahmen, sicher am und im Wasser bewegen kann.
Für ihn bestand keine Notwendigkeit wahrzunehmen, wo die Grenzen seiner Fähigkeiten lagen.
In unseren Gruppen gibt es keine Auftriebshilfen.
Der Junge lernte noch in der ersten Stunde, für sich selbst zu sorgen. Er sprang nur, wenn der Vater bereit war. Er lernte, wie er nach dem Springen wieder zur Wasseroberfläche kam (das hatten ja vorher immer die Schwimmflügel übernommen). Und er begann die ersten Meter zu paddeln und kam nach dem Springen eigenständig wieder zum Beckenrand zurück.
Die Schwimmflügel hatten verhindert, dass der Junge diese wichtigen Schritte schon früher hätte machen dürfen.
Babyschwimmsitze gefährden die Sicherheit im Wasser
Es ist mir ein Bedürfnis, ausdrücklich vor den beliebten Babyschwimmsitzen warnen.
Babyschwimmsitze sind nicht kippsicher!
Eine Welle, Bö oder ein unbeabsichtigter Stoß eines anderen Kindes reichen. Kentert dein Kind, kann es sich nicht selbständig wieder aufrichten. Kopfüber im Wasser hängt es fest.
Und noch etwas: absolutes No-Go sind Schwimmhilfen wie Luftmatratzen, Schwimmflügel oder luftgefüllte Riesenflamingos an freien Gewässern.
Wenn du jemals gesehen hättest, wie schnell ein leichter Luftzug dein Kind in die Mitte eines Sees treiben kann, würdest du dein Kind nicht mehr damit spielen lassen.
8. Eine Bootsfahrt nur mit Schwimmweste
Ich möchte dir noch deutlich machen, dass Schwimmwesten keine Spielzeuge sind. Schwimmwesten sind nur für den absoluten Notfall gedacht und sollten nicht als Schwimmhilfe mißbraucht werden. Gleiches gilt für Rettungsringe.
Bei Bootsfahren sind Rettungswesten übrigens für alle angesagt, nicht nur die Kinder.
Glaub mir: schneller als du jetzt vielleicht denkst, könntet ihr in eine schwierige Lage kommen. Der Wind frischt auf, ihr werdet in ein Gebüsch getrieben und plötzlich kippt das Boot, oder auf dem See ist eine starke Strömung und ihr werdet abgetrieben.
Eltern berichten mir immer wieder, dass sie mit den Kindern im Boot gekentert sind.
Für die Sicherheit im Wasser und in Situationen wie diesen kann es lebensrettend sein, dass deine Kinder und auch du selbst eine Schwimmweste tragen.
9. Das Seepferdchen-Abzeichen: Lizenz zum Ertrinken
Auch wenn seit 2020 verschärfte Bedingungen für die Abnahme des beliebten Abzeichens gelten:
Das Absolvieren der Seepferdchen-Prüfung ist keine Garantie für Wassersicherheit!
In Fachkreisen sprechen Schwimmlehrer von der Lizenz zum Ertrinken.
Denn es ist trügerisch. Eltern gehen davon aus, dass ihr Kind schwimmen kann und beaufsichtigen ihre Kinder nur noch lückenhaft oder schicken es sogar alleine zum Badesee.
Jedoch kann ein Kind, welches gerade so die Anforderungen für das Seepferdchen erfüllt, nicht als Schwimmer bezeichnet werden.
Wie oft habe ich gesehen, unter welchen Bedingungen die Kinder mit Ach und Krach die Prüfung absolvieren. Da schwimmt die Mama nebenher und „peitscht“ das Kind noch ein paar Meter weiter, welches sich unter Tränen und der Aussicht nach der versprochenen Belohnung noch irgendwie über die letzten Meter schleppt.
Das hat nichts mit Sicherheit im Wasser zu tun!
Geht es doch darum, sich entspannt und ausdauernd im Wasser fortbewegen zu können, sich umzudrehen und in Bauchlage ebenso sicher wie in Rückenlage zu schwimmen.
Tauchen und das Orientieren unter Wasser (und das ohne Schwimmbrille) und auch ein Verschlucken zu tolerieren gehören ebenso dazu.
Wenn dein Kind das Seepferdchen-Abzeichen hat, bedeutet dies nicht automatisch, dass es sicher schwimmen kann. Oder umgekehrt:
Um sicher Schwimmen zu können, braucht dein Kind kein Seepferdchen-Abzeichen.
10. In einer Woche sicher schwimmen lernen?
Sogenannte Ferien- oder Crashkurse sind sehr beliebt. Die Vorstellung, dass dein Kind in nur zwei Wochen schwimmen lernt, klingt durchaus verlockend. Zeit ist in heutigen Familien eine limitiert vorhandene Ressource. Dann kann endlich bei dem Punkt „Schwimmen lernen“ ein „erledigt“ Haken dran. Ein Problem weniger.
Doch was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es meist auch nicht. Das wusste schon meine Oma.
Sicheres Schwimmenlernen ist keine Sprintdisziplin
Stell dir vor, dein Kind hat in einem Ferienkurs Schwimmen gelernt. Du fühlst dich sicher, denn dein Kind kann jetzt vermeintlich schwimmen.
Ein halbes Jahr später (dein Kind war seitdem nicht mehr im Wasser) geht ihr ins Schwimmbad. Dein Kind schwimmt einfach los, kommt aber auf halber Strecke nicht mehr weiter.
Ich kann dir sagen, dass ich schon sehr viele Kinder aus genau dieser Situation aus dem Wasser zog.
Die Kinder und auch die Eltern schauten mich oft verdutzt an, denn darauf waren sie nicht eingestellt. Dachten sie doch, ihr Kind könne sicher schwimmen.
Aber es braucht Zeit, um sicher Schwimmen zu lernen.
Die im Crashkurs absolvierte Seepferdchen-Prüfung garantiert noch lange keine Sicherheit im Wasser.
11. Vielfalt beim Schwimmenlernen
Schwimmenlernen ist so viel mehr als nur „nicht-Untergehen“ und das Seepferchen-Abzeichen ist kein Garant für Wassersicherheit.
Um sich wirklich sicher im Wasser zu bewegen und auch auf unvorhergesehene Situationen gut reagieren zu können, braucht es mehr Vielfalt. Es reicht schlicht nicht, wenn dein Kind Armekreisen und Froschbeine kann.
Ich finde übrigens, dass das Lernen von Brustschwimmen für Anfänger völlig ungeeignet ist. Aber dazu an anderer Stelle mehr.
Stell dir vor, dein Kind möchte bei einer Bootsfahrt mit dem Kanu den Sitzplatz wechseln und fällt dabei ins Wasser.
Was sollte dein Kind schon gelernt haben, damit es diese Situation ohne Panik meistern kann?
- sicheres Orientieren unter Wasser mit geöffneten Augen (natürlich ohne Schwimmbrille)
- Drehen in alle möglichen Körperpositionen im Wasser (bei einem Sturz ins Wasser landest du selten direkt in der perfekten Schwimmposition)
- in Rückenlage genau so sicher wie in Bauchlage sein und jeder Zeit in die andere Position wechseln können
- weiter zu schwimmen, auch wenn es Wasser verschluckt hat. Es muss nicht anhalten
- Springen in vielen Variationen mit vollständigem Eintauchen
- sich entspannt aufs Wasser legen und sich auftreiben lassen
- unter Matten durchtauchen
- Rollen im und ins Wasser, ohne Wasser in die Nase zu bekommen
- eine Viertelstunde ohne Pause oder Hilfestellung im tiefen Wasser sicher schwimmen
- gutes Einschätzungsvermögen der eigenen Fähigkeiten
12. Wie steht’s mit deiner Rettungsfähigkeit?
Wie geht es eigentlich dir im Wasser?
Über, aber auch unter Wasser?
Könntest du im Schwimmbad an jeder Stelle des Beckens bis zum Boden tauchen?
Sicher, mehrmals und gleich beim ersten Versuch?
Kannst du die Augen unter Wasser öffnen, um dich zu orientieren?
Wie geht es dir, nachdem du dich verschluckt hast?
Wie schnell kommst du im Wasser von einer Stelle zur nächsten?
Kannst du deine eigenen aktuellen Fähigkeiten realistisch einschätzen?
Meine Empfehlung: Geh mal wieder ins Wasser. Nur du allein, ohne Begleitung. Sei neugierig und probiere aus. Mach so eine Art Inventur Deiner Fähigkeiten.
Dann weißt du, wie es um deine eigene Sicherheit im Wasser bestellt ist.
Denn das ist eine wichtige Information für dich:
Wenn du im Schwimmbecken oder Swimming-Pool nicht bis zum Grund tauchen kannst, solltest du mit deinem Kind nicht alleine schwimmen gehen!
Ich weiß, dass viele Erwachsene selbst keine gute Beziehung zum Wasser haben, gar nicht gerne im Wasser sind und auch nicht gerne tauchen.
Die Ursachen liegen meist in negativen Erfahrungen beim Schwimmenlernen.
Wenn du auch dazu gehörst, ist die gute Nachricht: du bist mit diesen Gefühlen nicht alleine.
Die zweite gute Nachricht: es nie zu spät, etwas daran zu ändern! Wenn es dich interessiert, darfst du dich auch jetzt noch auf den Weg machen, neugierig sein, das Wasser und deinen Körper darin erforschen.
Das geht übrigens auch in der Badewanne.
13. Ab ins Wasser
Kinder, die noch nie im Schwimmbad oder an einem anderen Gewässer waren, haben auch gar nicht die Gelegenheit, sich mit diesem besonderen Element vertraut zu machen.
Einige Eltern vermeiden einen Schwimmbadbesuch aus Sorge, dass ihr Kind ertrinken könnte.
Damit sich dein Kind mit dem Wasser vertraut machen und sicher Schwimmen lernen kann, braucht es unbedingt die Möglichkeit, sich regelmäßig im Wasser ausprobieren zu können.
Lass dein Kind mehrmals in der Woche in die Badewanne. Hier kann es schon Wichtiges über das Wasser erfahren und viel lernen.
Gehe einmal in der Woche mit deinem Kind ins Schwimmbad.
Ich weiß, dass dies im Familienalltag manchmal schwer umzusetzen ist, denn oft kommt etwas dazwischen. Am besten vereinbart ihr einfach einen festen Schwimmtag in der Woche.
Sich vorzunehmen, einfach spontan zu gehen, wenn es sich ergibt, funktioniert nicht!
Fazit:
- Lass dein Kind in Wassernähe nicht einen Augenblick aus den Augen
- Verlass sich nicht auf andere Eltern, den Schwimmmeister oder Strandguide
- Augen auf, wenn dein Kind in der Badewanne ist
- Gartenteiche, Wasserstellen und Regentonnen immer absichern
- Kinder ertrinken leise
- Respektiere die Grenzen deines Kindes
- Vertraue keinen Schwimmhilfen
- Seepferdchen-Kinder sind noch keine sicheren Schwimmer
- Schwimmenlernen braucht Zeit- Vorsicht bei Crashkursen!
- Auf Booten immer Schwimmwesten tragen
- Schätze deine eigenen Fähigkeiten im Wasser richtig ein!
Denke bitte immer daran: für die Sicherheit deines Kindes im Wasser darfst du dein Kind niemals aus den Augen lassen!